Sie planen den Relaunch Ihrer Unternehmenswebsite oder stehen als Gründer oder Mittelständler vor der Riesenaufgabe, eine Webpräsenz online zu stellen? Dann sollten Sie Ihre Website richtig planen, und zwar nicht nur nach gutem Design. Strategische Entscheidungen sind in dieser Phase viel wichtiger für den langfristigen Erfolg.

„Das Geheimnis des Erfolgs ist, den Standpunkt des anderen zu verstehen.“ Henry Ford

Eine Website online zu stellen ist ein Kinderspiel. Besonders im Vergleich mit der langwierigen und oft nervenaufreibenden Vorarbeit. Texte, Layout, Content, Links, SEO und Unternehmensstrategie – alles muss entweder neu erstellt oder aufeinander abgestimmt und angepasst werden. Für den langfristigen Online-Erfolg ist es wichtig, die Website richtig zu planen. Viel Arbeit, die sich jedoch mit der richtigen Strategie auszahlt.

 

Das herkömmliche Vorgehen bei Relaunch oder Website-Erstellung vs. das bessere Vorgehen

In der Vergangenheit wurde eine Website in erster Linie oftmals nach mehr oder weniger ästhetischen Gesichtspunkten erstellt. Oft auch abhängig der technischen Möglichkeiten, z. B. des CMS oder des Programmierers/Webdesigners. Logische Navigationspfade, UX (User Experience) und vor allem Suchmaschinenfreundlichkeit waren zweitrangig. Zumal Websites selten genug als nachhaltig effizientes Marketinginstrument gesehen wurden. 

Die Entwicklungen der letzten Jahre in puncto Web-Marketing haben sich jedoch enorm gewandelt. Und mit Marketing sind dabei nicht allein die bezahlten Anzeigeplätze und Werbebanner gemeint. Alles, was im Netz erscheint, unterliegt automatisch der Suchmaschinenindexierung. Und das ist so gewollt – wozu macht man sich sonst den Aufwand und investiert Zeit und Energie in eine öffentliche, globale Präsentation? Weil Sie im Netz gefunden werden wollen!

Damit Sie dieses Ziel erreichen, sollten Sie bei Ihrer Website-Konzeption nicht wie in vergangenen Zeiten vorgehen: Design, Content, SEO, Strategie.
Kehren Sie den gesamten Prozess um. Das bedeutet: 

  1. Strategie
  2. SEO
  3. Content
  4. Design
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Damit Sie nicht Ihr eigener Gegner in der Web-Optimierung werden, sollten Sie sich Ihre digitale Marketingtaktik am Anfang überlegen.

1. Strategie

Ohne strategische Planung müssen Sie in Kauf nehmen, dass Ihre wie auch immer getätigten Maßnahmen womöglich ohne langfristigen Erfolg bleiben. Eine Strategie gibt Ihnen Ruhe bei der langfristigen Planung, hilft bei auch kurzfristigen Entscheidungen und macht nicht zuletzt erst ein Erfolgs-Controlling möglich. 

Für Ihre strategischen Entscheidungen müssen Sie als allererstes einen Marktvergleich vornehmen. Wer tummelt sich auf Ihrem Spielfeld, wie treten die Mitbewerber auf (vermeiden Sie am besten im eigenen Interesse das Denken an „Konkurrenten“) und welche Verhaltensmuster lassen sich über soziale Medien ect. für die Zielgruppe erkennen? Ihre Zielgruppe sollten Sie bereits kennen oder spätestens jetzt, in diesem Schritt, festlegen. Wenn Sie Ihre Unternehmensbotschaft und Produktkonfiguration nicht auf eine oder zwei Zielgruppen konzentrieren, verpulvern Sie unter Umständen viel Energie und Ressourcen. 

Das eigene Unternehmen kritisch betrachten

In Ihrer Strategieanalyse sollten Sie unbedingt kritisch auf sich selbst schauen. Nur mit einem ungeschönt-ehrlichen Blick können Sie sinnvolle Pläne für die Zukunft schmieden. 

Mithilfe von Suchergebnissen erfahren Sie mehr über die Sicht von außen auf Ihr Unternehmen. Besonders, wenn Ihr Unternehmen schon länger besteht und online zu finden ist. Wenn Sie Gründer sind, dann hilft Ihnen die Recherche in den Suchmaschinenergebnissen, um zu sehen, welche konkreten Suchanfragen Ihre potentiellen Interessenten in die Suchmaske eingeben. Besonders dieser Punkt ist wichtig für die Festlegung Ihrer Zielgruppenansprache und der Keywords. 

Außerdem im Blick behalten 

Neben kritischen Blicken auf sich selbst, gilt es auch ein paar „Randerscheinungen“ im Auge zu behalten. Wenn Ihre Seite schon online ist, dann überprüfen Sie unbedingt vor einem Relaunch, woher die Zugriffe erfolgen (Länder und Devices), welche Sprachen Ihre Website-Besucher sprechen, ob sich saisonale Tendenzen in den Zugriffen zeigen ect. Im Grunde all die Statisitikwerte, die Ihnen Analysetools wie Google Analytics oder Matomo liefern. 

Ferner gehören dazu auch strategische Entscheidungen, wie sie das Business Modell Canvas deutlich macht. Fragen zum Geschäftsmodell, zu den Kommunikationszielen der Website, Zielgruppen und Segmentierungen sowie USP können Ihnen wichtige Impulse für Ihre Unternehmensstrategie liefern. 

Die wichtigsten Fragen, die Sie in diesem Prozess klären sollten, bleiben aber: 

  • Welchen NUTZEN hat mein Produkt/Angebot für Wen?
  • Wie zeige ich ihm, dass ich es habe und es ihm nützt?

Wenn Sie nach aller anstrengenden Recherchearbeit befriedigende, prägnante Antworten darauf geben können, sind Sie bereit für Schritt zwei. 

 

2. SEO

Die meisten Maßnahmen im SEO leiten sich aus den vorher definierten strategischen Zielen ab. Man kann SEO auch ohne Strategie betreiben – aber dann laufen Sie Gefahr, nur noch erfolgsversprechende Keywords und Werbeanzeigen zu streuen, ohne Trust für Ihre Marke aufzubauen. Das Branding wird nach wie vor wichtig im langfristigen Marketing bleiben. Denn wir unterhalten uns über Marken – nicht einfach nur über Produkte, Menschen oder Leistungen. Also denken Sie bei allen Kommunikations-Entscheidungen immer im Sinn Ihrer Marke.

SEO ist wesentlich für Branding. Es verschafft Ihnen nicht nur einzigartige Texte, sondern nötigt Sie auch, immer am Geschehen zu bleiben. Den Markt und Ihre Zielgruppen/n zu beobachten, mit ihnen zu kommunizieren und sich mit der eigenen Marke zu beschäftigten, das gehört im Wesentlichen zum Onpage-SEO. Beziehen Sie daher auch immer alle anderne Online-Kanäle in Ihre Strategie, wenn Sie Ihre Website richtig planen.

So viel zum allgemeinen und marketingspezifischen Nutzen von SEO. Im Konkreten legen Sie in dieser Phase einen Pool an Keywords fest, machen sich Gedanken über die userfreundliche Navigation Ihrer Website und überlegen sich die Online-Kanäle, über die Sie Ihren digitalen Content in die Öffentlichkeit streuen wollen.  

 

3. CONTENT

Phase drei geht an‘s Eingemachte. Die Strategie und Rezipientengruppe stehen fest. Ebenso die Online-Kanäle, die Sie bedienen wollen. Nun müssen Sie festlegen, in welcher inhaltlichen Form Sie mit Ihren Usern kommunizieren wollen. Und das gleichzeitig so, dass auch Suchmaschinen von den Inhalten begeistert sind. 

Betrachten Sie dafür Ihr Produkt und Ihre Zielgruppe. Bieten sich für Ihre Inhalte bildstarke Medien wie Fotos und Videos an? Oder wollen Ihre Kunden lieber Expertentexte lesen und sich argumentativ überzeugen lassen? Veröffentlichen Sie Inhalte für YouTube, Xing oder Facebook? Und wie oft wollen und können Sie neue Inhalte ins Netz streuen? Darauf sollten Sie auch die statischen Inhalte auf Ihrer Website abstimmen und überlegen, in welcher Form Sie wechselnde Inhalte präsentieren können und wollen. 

Grundsätzlich sollte die Tonalität emotional und freundlich sein. Die erste Ansprache darf weder zu distanziert, zu kühl noch zu negativ oder gar beleidigend daher kommen. Das gilt für alle Zielgruppen. Wenn die erste Ansprache dann gefunkt hat, können Sie die Inhalte stärker auf die invididuellen Bedürfnisse der Zielgruppe anpassen. 

Und keine Sorge: Je mehr Content Management Sie betreiben, desto besser lernen Sie Ihre Zielgruppe kennen. Wenn Sie richtig zuhören. 

>> Mehr zum Thema SEO-Strategie finden Sie in meinem Blogartikel: „Das richtige Rezept für Ihren Content – so geht’s“

 

4. DESIGN / Layout

Erst ganz zum Schluss kommt das Design. Und zwar dann, wenn alle vorherigen Punkte geklärt sind. Viel wichtiger als der persönliche Geschmack, der ja zweitrangig ist, bleiben für Designentscheidungen „unsichtbare“ technische Aspekte. Z. B. muss ein gutes Webdesign heute auch responsive funktionieren. Barrierefreiheit, eingebettete Schrift-Größen und blockierbare Inhalte… alles Themen, die Ihre Website zu einer userunfreundlichen Wüste machen können. Und Sie haben nicht einmal direkten Einfluss darauf. 

Deswegen gilt im Webdesign nach wie vor, trotz der wachsenden technischen Möglichkeiten: So wenig wie möglich, so viel wie nötig. Gerade bei der eigenen Seite fällt es schwer (ich spreche aus eigener Erfahrung…), aber betrachten Sie einmal nüchtern, wie Sie als Gast eine fremde Website besuchen. Wichtiger als ein super-hippes Design ist es doch, die gesuchten Informationen schnell und einfach zu finden. Das sollten Sie bei Designentscheidungen für Ihre Website immer beachten.